Eine Börse ist ein regulierter Marktplatz für der Gattung und Qualität nach gleichwertige Handelsgüter. Historisch haben sich Börsen daher aus dem Waren- und Rohstoffhandel entwickelt, um durch Vereinheitlichung von Mengen und Qualitätsstandards effizientere Transaktionsprozesse zu ermöglichen. Im Zuge des europäischen Kolonialismus und des sich mit ihm ausbreitenden Seehandels wurde dieser standardisierte Handel auf Eigentumsrechte und Aktien übertragen, um die erheblichen finanziellen Mittel für die riskanten Seereisen zusammenzubekommen. Nicht zufällig stehen daher die Gründung der Amsterdamer Börse im Jahre 1602 als erste Aktienbörse sowie der Aufstieg der Niederländischen East-India Company als wahrscheinlich erster „Global Player“ der Geschichte eng miteinander in Zusammenhang. Durch die weltweite Liberalisierung der Kapitalmärkte ab den 1980er Jahren hat der Handel mit Wertpapieren immer mehr an Bedeutung gewonnen, weshalb der Begriff „Börse“ heutzutage meist synonym für die Institution der Wertpapier- und Aktienbörse (siehe Sekundärmarkt) steht.

MRS