Ein Sekundärmarkt ist ganz allgemein gesprochen ein Marktplatz für bereits in Umlauf gebrachte Güter, die dort als Secondhandware erworben werden können. Die bekanntesten Sekundärmärkte dürften Flohmärkte und Trödelmärkte sein, die bedeutendsten jedoch stellen Wertpapierbörsen dar. An einer Wertpapierbörse werden bereits vorhandene Anleihen und Aktien zwischen den Marktteilnehmenden ausgetauscht; wer also eine Anleihe oder eine Aktie über die Börse erwirbt, der gibt sein Geld nicht dem Emittenten, sondern irgendeiner anderen MarktteilnehmerIn. Die Vorstellung, dass man mit dem Kauf von Aktien oder Anleihen das dahinterstehende Unternehmen finanziell unterstützt, trifft daher nur auf den Primärmarkt zu, an dem Wertpapiere erstmalig vom Emittenten herausgegeben werden. Auch Staatsanleihen werden am Sekundärmarkt gehandelt, indem sie zunächst von akkreditierten Geschäftsbanken (siehe Bietergruppe Bundesemissionen) im Rahmen der staatlichen Geldschöpfung am Primärmarkt erworben und anschließend über den Börsenhandel an private Haushalte und Unternehmen weiterveräußert werden. Die wichtigsten Akteure am Sekundärmarkt für Wertpapiere sind a) institutionelle Anleger wie Versicherer, Investmentfonds und Hochfrequenzhändler, b) PrivatanlegerInnen sowie c) nationale Zentralbanken.

MRS