Bei einer Zentralbank handelt es sich um eine staatliche Bankenbehörde, die mit der Aufgabe der Geldpolitik betraut ist, die Abwicklung des nationalen Zahlungsverkehrs verantwortet und als Schöpferin des gesetzlichen Zahlungsmittels (siehe Zentralbankgeld) auftritt. Historisch hatten Zentralbanken zudem immer auch die Rolle eines Schatzamtes inne, das für die Finanzierung des Staatswesens verantwortlich ist; in der Europäischen Union allerdings ist diese Funktion aufgrund des Verbots der „monetären Staatsfinanzierung“ gemäß Art. 123 des Maastricht-Vertrages außer Kraft gesetzt, was eine Ursache der Krisenanfälligkeit der Eurozone darstellt. Zentralbanken beeinflussen über die Leitzinsen das kurzfristige Zinsniveau und über den An- und Verkauf von Staatsanleihen das langfristige Zinsniveau. Trotz des populären Irrglaubens betreiben Zentralbanken daher keine Geldmengensteuerung, sondern eine Zinssteuerung. Während die Mainstream-Ökonomik davon ausgeht, dass niedrige Zinsen mit hohem Wirtschafswachstum einhergehen und umgekehrt, lässt sich empirisch lediglich das Gegenteil bestätigen (siehe auch Zins). Die Zentralbank der Europäischen Währungsunion ist die Europäische Zentralbank (siehe EZB), während die Deutsche Bundesbank die nationale Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland darstellt.
MRS