Im Gegensatz zu einer realwirtschaftlichen Investition, die eine Erhöhung von materiellem Wohlstand zum Ziel hat, beschränkt sich ein Investment allein auf das Erzielen von Geldgewinnen und damit von finanziellem Wohlstand. Für Investments stehen grundsätzlich verschiedene Anlageklassen zur Verfügung, von denen Aktien die langfristig ertragreichste Anlageform darstellen. Der Zweck von Investments bzw. Geldanlagen in eigentlichem Sinne besteht darin, mit einem verfügbaren Geldbetrag innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums nach Abzug aller Kosten und Steuern einen Gewinn zu erzielen. Je höher dabei der erwartbare Gewinn sein soll, umso größere Risiken (siehe Volatilität) und längere Anlagezeiträume müssen bei einem Investment eingegangen werden. In Deutschland sind gegenwärtig etwa 25 Prozent der Bevölkerung bereit, die mit Aktieninvestments einhergehenden Risiken einzugehen. Bei Privatunternehmen ist die Tendenz zu beobachten, dass Gewinne immer stärker in finanzwirtschaftliche Investments fließen als in realwirtschaftliche Investitionen. Auch die 2023 von Finanzminister Christian Lindner geplante Aktienrente ist ein (staatliches) Investment, dessen potenzielle Gewinne dafür genutzt werden sollen, den Bundeszuschuss zum gesetzlichen Rentensystem (siehe Umlageverfahren) in Zukunft verringern zu können. Da Staaten ihre eigene Währung jedoch grundsätzlich unbegrenzt erzeugen können (siehe Geldschöpfung), stellt sich die Frage, ob realwirtschaftliche Investitionen (etwa in die öffentliche Infrastruktur) aus staatlicher bzw. gesellschaftspolitischer Sicht nicht sinnvoller sind.

MRS