Bei Buchgeld handelt es sich um das von privaten Geschäftsbanken produzierte Geld, das im Rahmen einer Kreditvergabe „aus dem Nichts“ entsteht und auf unseren Girokonten als Guthaben ausgewiesen wird. Buchgeld ist kein gesetzliches Zahlungsmittel, sondern stellt lediglich einen Anspruch auf Auszahlung des gesetzlichen Zahlungsmittels bzw. der eigentlichen Währung (siehe Zentralbankgeld) dar. Über den Zweck der Schöpfung von neuem Buchgeld entscheiden der Kreditnehmer, seine Kreditwürdigkeit und das „Gewinnmaximierungskalkül der Banken selbst“ (Monatsbericht April 2017 der Deutschen Bundesbank, S. 23). Da vermögende Haushalte in den Augen von Kreditinstituten eine höhere Kreditwürdigkeit genießen, wird ihnen signifikant häufiger ein Bankkredit gewährt als ärmeren Haushalten; auf diese Weise ist der Einfluss der reichsten 40 Prozent auf die Buchgeldschöpfung fast doppelt so hoch wie der Einfluss der ärmsten 40 Prozent. Die private Geldschöpfung bevorzugt also vermögende und benachteiligt ärmere Haushalte in ihren demokratischen Mitbestimmungsrechten und begünstigt darüber hinaus die fortwährende Verteuerung von Vermögenswerten (siehe Asset Price Inflation). Etwa 80 Prozent der heutzutage umlaufenden Geldmenge in der Eurozone besteht aus Buchgeld.

MRS